Der Verein kolko setzt sich für Menschenrechte in Kolumbien ein

Seit 60 Jahren herrscht in Kolumbien Bürgerkrieg. Der 2016 zustande gekommene Friedensvertrag zwischen FARC-Guerrilla und der kolumbianischen Regierung hat wichtige Beschlüsse auf den Weg gebracht. Doch die Umsetzung läuft schleppend. In vielen Teilen Kolumbiens gehört die Gewalt immer noch zum Alltag der Zivilbevölkerung. Menschenrechte werden täglich verletzt. kolko e.V. setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte in Kolumbien ein und sorgt dafür, dass diese im Mittelpunkt der politischen Beziehungen Deutschlands und der EU mit dem südamerikanischen Land stehen.

7,7 Millionen Binnenflüchtlinge hat der Krieg zwischen linken Guerillas, rechten Paramilitärs und staatlichen Sicherheitsorganen bzw. Militärs in Kolumbien hervorgebracht. Hinzu kommen mehr als 120.000 Verschwundene und 450.000 tote Zivilisten - von denen man weiß (Schätzungen zufolge sind es 800.000) -, über 50.700 Entführungen und mehr als 16.200 zwangsreklutierte Kinder. Der Krieg in Kolumbien hat seinen Ursprung in der sozialen Ungleichheit. Dabei spielen der Zugang und die Nutzung von Land und Ressourcen sowie die beschränkten Möglichkeiten politischer Einfl ussnahme für die Mehrheit der Bevölkerung tragende Rollen.

Kein Handel auf Kosten von Menschenrechten

Im politischen Bewusstsein Deutschlands ist Kolumbien weit weg. Doch gerade wenn es um Rohstoffpolitik und Bodenschätze geht, werden wirtschaftliche Interessen hier zu bestimmenden Faktoren für die Einhaltung von Menschenrechten - oder zu Konfl iktverschärfern.

Kolumbien ist ein Land mit vielen materiellen und inmateriellen Reichtümern. Gleichzeitig ist die Schere zwischen Arm und Reich extrem hoch. Das hat sich im Laufe zunehmender Globalisierung über die Jahrzehnte weiter verschärft. Der Abbau von und der Handel mit Bodenschätzen geschieht in Kolumbien meist auf Kosten wirtschaftlich und sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen, die kaum Mitsprache haben, geschweige denn an den Export-Gewinnen beteiligt werden. kolko e.V. legt genau hier den Finger in die Wunde. Der gemeinnützige Verein mit Fachstelle und Büro in Berlin wurde 2003 gegründet und „setzt sich gegenüber deutschen politischen Entscheidungsträger* innen für eine konsequente Menschenrechtspolitik zu Kolumbien ein“ (www.kolko.net/uber-uns/). Denn Menschen stehen an erster Stelle, vor politischen und wirtschaftlichen Interessen.

Information und Aufklärung

kolko e.V. macht sich sowohl für die bürgerlich- politischen als auch für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte stark. Bezogen darauf arbeitet der Verein zu den Themen Rechtsstaatlichkeit und Schutz von Menschenrechtsverteidiger* innen in Kolumbien. Darüber hinaus ist aber auch die integrale Umsetzung des Friedensvertrages, sprich Teilhabemöglichkeiten, Landrechte, Rechte von Opfern und Übergangsjustiz, wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Mit der Absicht, über die genannten Themen aufzuklären und für die Situation in Kolumbien zu sensibilisieren, stellt kolko Informationsblätter, Hintergrundberichte und Artikel zur Verfügung. Zusätzlich organisiert der Verein Eilaktionen, Veranstaltungen und Seminare.

Der Abbau von Gold schadet Mensch und Natur: Bergbauschadengebiet am Fluss Quito, Chocó. Foto: Steve Cagan, 2017.

Der Abbau von Gold schadet Mensch und Natur: Bergbauschadengebiet am Fluss Quito, Chocó. Foto: Steve Cagan, 2017.

MRKK

kolko ist eines von 17 Mitgliedern der Deutschen Menschenrechtskoordination Kolumbien (MRKK). Die MRKK unterstützt kolumbianische Initiativen, Gemeinden und Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich für den Schutz und die Verteidigung der Menschenrechte, für die Bekämpfung der Strafl osigkeit und den Frieden mit sozialer Gerechtigkeit in Kolumbien einsetzen. Dem Netzwerk, das seit 1995 existiert, gehören Menschenrechtsorganisationen, Vereine, Solidaritätsgruppen und Hilfswerke an. Sie koordinieren ihre Arbeit zu Kolumbien untereinander und organisieren gemeinsame Aktionen sowie Veranstaltungen.

Zur MRKK gehören neben kolko: action pro colombia, Adveniat, Agiamondo (ehemals Arbeitsgemeinschaft Entwicklungshilfe, AGEH), Brot für die Welt, Caritas, der Diözesanrat Aachen, FIAN - Deutsche Sektion, die Kolumbiengruppe Nürtingen, Misereor, die Missionszentrale der Franziskaner, das Nürnberger Menschenrechtszentrum, das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit München e.V., Pax Christi und Terres des Hommes. Einen Beobachterstatus innerhalb der MRKK haben Amnesty International und Peace Brigades International (PBI). kolko ist außer in der MRKK auch Mitglied im europäischen Menschenrechtsnetzwerk zu Kolumbien oidhaco.

Unterstützen Sie action pro colombia

Die politische Lobby-Arbeit von kolko wird von action pro colombia fi nanziell mitgetragen. Dank Ihrer Spende können wir dies auch in Zukunft tun. Menschenrechte gehen uns alle an - ob in Kolumbien, Deutschland oder anderswo. Gemeinsam ist es unsere Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass sie eingehalten und Bedingungen geschaffen werden, die ein Leben in Frieden und Würde garantieren. Helfen Sie uns dabei!

  Kolko - 1 MB

action pro colombia e.V.
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41061 Mönchengladbach

Tel: +49 216144224
E-Mail: action-pro-colombia@ewf-mg.de
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action pro colombia e.V. ist vom Finanzamt Mönchengladbach als gemeinnützig anerkannt. Wir stellen abzugsfähige Zuwendungsbestätigungen aus. Unsere Arbeit erfolgt ehrenamtlich. Bei nur 2% Verwaltungskosten fließen 98% unserer Einnahmen unseren Partner*innen in den Regionen zu.